Wir Hochzeitsfotografen sind schon manchmal arme Schweine. Wenn wir zum Beispiel auf dem Weg zu einer Hochzeit im Stau stecken und neben Herzrasen auch Schweißausbrüche kriegen während wir hilflos auf der Autobahn feststecken. So ist es mir passiert als ich unterwegs war zur Hochzeit von Steffi und Guido in Kiel. Aber als hätte ich es geahnt (ich behaupte ja, dass Hochzeitsfotografen solche Dinge im kleinen Finger spüren) bin ich an dem Morgen extra früh losgefahren und war trotz des angsteinflößenden Megastaus noch überpünktlich im Hotel Kieler Yachtclub. Sobald ich die Suite der Braut betrat, fiel aber die ganze Anspannung und der Stress von mir ab, denn ich wurde mehr als herzlich von Steffi und ihren Freundinnen empfangen und die fröhliche Stimmung war sofort ansteckend.
Zur standesamtlichen Trauung ging es ins Gut Projensdorf und dank des kreativen Standesbeamten war es eine emotionale und witzige Trauung, die alle berührt hat. Nachdem das frisch verheiratete Paar die wunderschöne Torte von 2fach angeschnitten hat, nutzen wir ein paar regenfreie Minuten für ein kurzes Portraitshoot. Danach ging es im PS-Monster mit Flügeltüren zurück zum Kieler Yachtclub und unterwegs konnte sich sogar der Frühling zu einem spontanen Kurzbesuch entscheiden, denn für kurze Zeit gab es sogar fast Sonnenschein. Da konnten wir natürlich nicht widerstehen und machten noch ein paar schnelle Portraits am Yachthafen. Der Bräutigam und seine Jungs schnappen sich dafür ein paar Superhelden-Masken aus der selbst gebauten Photobooth, denn Guido ist ein bekennender Comicfan.
Dann ging es aber schnell zum entspannten Abendessen und ich hab nicht nur einen tollen Platz an einem lustigen Tisch bekommen, sondern auch einen extrasuperleckeren vegetarischen Hauptgang ohne Spargel. Denn Steffi und Guido haben sich gemerkt, dass ich den einfach mal so gar nicht ausstehen kann und das schon im Vorfeld an die Küche weitergegeben, die extra für mich etwas anderes gezaubert hat. Ich gehe damit wohl in die Geschichte des Kieler Yachtclubs ein als die einzige Person, die keinen Spargel mag.
Nachdem die drei Gänge verdrückt und alle Reden gehalten waren, eröffnete das glückliche Brautpaar die Tanzfläche und es folgte eine ausgelassene Feier.
Danke an Steffi und Guido, dass ich ein Teil ihres fröhlichen und entspannten Tages sein durfte und keinen Spargel essen musste.