Ein bisschen Wehmut verspüre ich schon beim Verfassen dieses Blogeintrags. Denn es ist vorerst die letzte Hochzeit der Saison, die ich euch hier zeigen werde. Hach. Was war das für eine aufregende Saison. Aber bevor ich jetzt total sentimental werde, nehme ich euch mit auf eine der schönsten deutschen Inseln.
Verena und Kai sind bekennende Sylt-Fans. Schon seit vielen Jahren fahren sie regelmäßig hin und kennen jeden Winkel der Insel wie ihre Westentasche. So mussten die beiden auch gar nicht lange überlegen und der Ort für die Trauung stand sofort fest. Die beiden haben auch bewusst Ende Oktober als Datum gewählt und waren daher auch zu keiner Zeit unglücklich über das doch recht trübe und fiese Wetter am Hochzeitstag. Sie nahmen es einfach total gelassen und hatten trotz Regen und Wind viel Spaß und genossen jede Sekunde ihres großen Tages.
Noch vor Sonnenaufgang ging das Styling von Verena los während sich Kai in der Ferienwohnung nebenan fertig machte. Mit pochendem Herzen durfte dann der aufgeregte Bräutigam seine Braut endlich das erste Mal sehen und mit ihr gemeinsam zur Trauung fahren. Diese fand in einem schnuckeligen, alten Häuschen mit Reetdach statt – dem Kaamp-Hüs in Kampen. Nach der standesamtlichen Trauung ging es in zwei Oldtimer-Bussen aus den Fünfzigern einmal kreuz und quer über die ganze Insel. Während der fast zweistündigen Tour erzählte der charmante Busfahrer allerlei wissenwertes und witziges über die Insel und sein Völkchen in feinstem Norddeutsch (für mich als Wienerin teilweise immernoch eine Herausforderung). Während auf dem ersten Teil der Fahrt in einem Bus die Familie des Brautpaares fuhr und in dem anderen die Freunde, wurde für den zweiten Teil der Inseltour auf „westfälische Reihe“ umdisponiert. Jungs und Mädels wurden also strikt getrennt, was der Stimmung aber absolut keinen Abbruch tat.
Die Tour endete auf dem südlichen Teil der Insel in Hörnum. Im Strönholt wartete schon die Hochzeitstorte und kleine Snacks auf die Gäste, die man bei einem wunderbaren Ausblick auf das stürmische Meer genießen konnte.
Ein Taxi brachte uns dann zum La Grande Plage wo die abendliche Party stieg. Bevor es aber losging, machten wir noch ein paar Fotos und ich habe immernoch größten Respekt vor den beiden, dass sie bei dem fiesen Nieselregen und Sturmböen wirklich zum Strand wollten – die Braut sogar in ihren High Heels. Doch selbst bei gefühlten Temperaturen rund um den Gefrierpunkt strahlte das Brautpaar und hatte viel Spaß dabei.
Dennoch waren wir froh bald wieder ins Warme zu kommen und uns erstmal bei einem entspannten, mehrgängigen Menü wieder zu stärken. Die Küche war mehr als herausragend und so wurde den Küchenchefs am Ende laut applaudiert. Und ich kann mich dem nur anschließen. Zum ersten Mal in der Geschichte von Pink Pixel Photography habe ich freiwillig (!) auf das Dessert verzichtet!!! Nach den vorherigen vier Gängen war ich aber bereits so pappsatt, weil ich von jedem Gang unbedingt probieren musste. Zumal die vegetarischen Alternativen einfach nur himmlisch waren. Ja, ihr merkt schon. Ich kann mich übernatürlich für leckeres Essen begeistern.
Da die Hochzeitsgesellschaft mit circa 40 Personen eine angenehme Größe hatte, war der Abend genauso entspannt wie der gesamte Tag. Das Brautpaar konnte tatsächlich mit jedem sprechen, Geschenke entgegen nehmen, lachen und tanzen. Nach 15 Stunden Hochzeitsbegleitung, mit zersausten Haaren und müde, aber sehr glücklich bin ich spät nachts in mein Hotel zurückgekehrt.
Danke Verena & Kai, einen besseren Saisonabschluss hätte ich mir nicht vorstellen können!