Alles fing mit einer lieben E-Mail von Jenny an und zwar gar nicht um mich als Fotografin zu buchen sondern um mir ein Kompliment für meine Fotos zu machen. Sie ist nämlich selbst auch Fotografin und es freut mich immer besonders Annerkennung von Kollegen zu bekommen. Weiters erzählte sie in der Nachricht fast beiläufig, dass sie und ihr Markus ganz spontan beschlossen hätten in ihrem Urlaub in Sankt Peter Ording heimlich zu heiraten. Die Fotos von Anna & Andreas After Wedding Shoot auf meinem Blog hätten ihnen so gut gefallen und da kamen sie auf die Idee, dass es ja ganz schön wäre auch dort zu heiraten (wenn man schonmal da ist quasi). Ich habe mich riesig gefreut, dass meine Bilder nicht nur gefallen, sondern sogar schon zum Heiraten animieren. Es entwickelte sich eine liebe Kommunikation daraus was zu einem Skype Gespräch führte und letztlich dazu, dass die beiden mich doch als Hochzeitsfotografin für ihren Tag gebucht haben. Glücklicherweise war es ein Tag unter der Woche, denn sonst hätte ich so spontan gar nicht mehr gekonnt. Und mir hätte es das Herz gebrochen wenn die zwei keine Fotos von diesem Tag hätten.
An einem Donnerstag Morgen im Juli machte ich mich also vorfreudig aus Hamburg auf nach Sankt Peter Ording. Ich parkte mein Auto und lief die Dorfstraße entlang, vorbei an Lavendel und reetgedeckten Häuschen bis zum Frisörladen wo Jenny schon frisiert wurde. Zusammen mit ihrer Trauzeugin – die doch noch eingeladen wurde – köpften wir noch eine Flasche Sekt und kämpften gegen die doch langsam aufkommende Nervosität (wobei die Trauzeugin nervöser war als die Braut selbst). In der kleinen Teeküche des Ladens schlüpfte Jenny in das mintfarbene Tüllkleid und die letzten Accessoires wurden angebracht bevor es zur Zeremonie ging.
Wir drei Mädels fuhren also zur Außenstelle des Standesamts „Roter Haubarg“ wo die Trauung stattfand. Markus wartete dort schon ganz aufgeregt unter den schattenspendenden Bäumen einer Allee darauf seine Jenny endlich zu sehen.
Nach der emotionalen Trauung mit den nun doch drei geladenen Gästen wurde erstmal mit einem Gläschen Sekt angestoßen und dazu der ein oder andere vegane Cupcake vernascht. Danach gab es im Garten des Roten Haubarg ein veganes 3-Gänge-Menü bei schönstem Sommerwetter. Jeder Gast – auch ich – hat von dem Brautpaar eine kleine Aufmerksamkeit bekommen, die liebevoll verpackt war. Die Stimmung war gelöst und entspannt. Nach dem letzten Gang konnten wir uns kaum noch bewegen und beschlossen daher einen kleinen Spaziergang um das Haus und durch den Garten zu machen. Wir kamen aber nicht so weit, denn es war offenbar sehr fasziniertend den Kühen dabei zuzuschauen wie sie in Schlamm baden und so standen wir da in der Prärie und beobachteten minutenlang stillschweigend….. Kühe.
Als kleine Überraschung wurde dem Brautpaar auch eine vegane Hochzeitstorte geschickt. Da diese auf dem Postwege kam sah sie auch genauso aus. Sie hatte unterwegs etwas ihre Form verloren und Jenny und Markus mussten erstmal die beste Stelle finden um das Ding anzuschneiden. Geschmacklich war sie aber super und obwohl wir nach dem üppigen Mittagessen eigentlich schon richtig satt waren, konnten wir nicht von der Torte lassen und naschten immer weiter davon (indem wir einfach alle wild durcheinander mit unseren Gabeln direkt in den Kuchenberg stachen). Aber nach dem anstrengenden Kuhwatching haben wir uns das schon wieder verdient.
Danach haben sich die Gäste bereits verabschiedet und ich machte mich mit dem Brautpaar alleine auf zum Strand in Sankt Peter Ording, um ein paar Portraits zu schießen. Das Wetter hätte gar nicht besser sein können, das Thermometer zeigte über 25Grad an, der Wind hielt sich in Grenzen (für Nordseeverhältnisse zumindest) und wir konnten unbeschwert und ausgiebig am Strand fotografieren.
Abends fuhr ich dann glückselig dauergrinsend wieder zurück nach Hamburg mit dem Wissen ein wichtiger Teil eines einzigartigen Tages gewesen zu sein. Genau dieses Gefühl ist es was mich antreibt diesen Job zu machen. Aber bevor ich jetzt auch noch rührselig werde, gibt’s hier die Bilder: