Die Urlaubspläne dieses Jahr richteten sich nach der Hochzeit von Marc&Jojo in Bangkok. Gleich nach ihrer standesamtlichen Hochzeit in Hamburg fragten sie mich, ob ich auch ihre Feier in Thailand begleiten möchte. Und so kam es, dass ich – zusammen mit meiner besseren Hälfte – im Januar nach Thailand gereist bin. Wir haben uns drei Wochen Zeit genommen, um ganz entspannt ein wenig rumzureisen (weil ich auch mein Equipment dabei hatte, wollte ich zuviel Inselhopping und Reisestress vermeiden).
Los ging es mit ein paar Tagen in Bangkok und die Stadt hat mein Herz im Sturm erobert. An jeder Ecke gibt es soviel zu entdecken, machen, essen, trinken und beobachten. In dieser Stadt kann einem niemals langweilig werden und solche Städte liebe ich. Unsere erste Unterkunft war die Villa Phra Sumen in der Altstadt Bangkoks, sodass wir zu Fuß einfach drauf los gegangen sind und von einer Sache in die nächste stolperten. Wir hatten leckeres, veganes Essen und third wave coffee, tranken frische Kokosnüsse und platzen ungeplant in eine riesige Trauerfeier für den kürzlich verstorbenen König (ich in meinem sonnengelben Kleid!), staunten über Wat Pho, hatten die besten gerösteten Maronen unseres Lebens auf dem Nachtmark in China Town, mussten Todesängste in der ein oder anderen Tuk Tuk Fahrt überstehen, ließen uns vom Trubel der berühmten Khao San Road mitreißen, bestaunten 200 Jahre alte Bäume und gar nicht schüchterne Eichhörnchen, ließen uns die Füße täglich massieren und waren im Einhorncafe. Ja, ihr lest richtig. Das kleine Cafe sieht aus als hätte sich ein Einhorn darin übergeben und es gibt Einhornkissen, -spielzeug, -kekse und -outfits. Letztere kann man nach Belieben anziehen und so seine bunten Spaghetti, Regenbogenkuchen oder einen gigantischen, bunten Drink aus einem Sternbehälter genießen. Und man wird nichtmal blöd angeschaut, weil das jeder macht in diesem Cafe. Ich kann mit voller Überzeugung sagen: noch nie hab ich mich irgendwo normaler und mehr zuhause gefühlt als hier.
Eines noch vorweg: Alle Bilder sind wie immer auf meinen Reisen mit der Fuji X100T (eine „kleine“ Kamera mit Festbrennweite) entstanden, alle Pärchenfotos von uns waren Selfies mit dieser Kamera auf dem Stativ und Selbstauslöser. Im Gegensatz zu Island, habe ich aber diesmal dran gedacht einen Funkauslöser zu besorgen und musste nicht immer laut von 10 runterzählend durch die Gegend rennen und in Position springen. Das hat die Sache deutlich erleichtert.
Nach den ersten aufregenden Tagen in der wuseligen Hauptstadt und der Hochzeit von Marc&Jojo ging es weiter auf eine kleine Insel nahmens Koh Jum. Ich wollte unbedingt eine Insel finden, die noch ein wenig als Geheimtipp gilt und noch nicht so touristisch ist wie die „Klassiker“. „Geheimtipp Thailand“ zu googlen hat mich allerdings nicht wirklich weiter gebracht (warum nur?) und so war ich überglücklich als ich durch Zufall auf die kleine Insel gestoßen bin. Sie ist ausschließlich auf dem Wasserweg zu erreichen, denn sie ist an keiner Stelle mit dem Festland verbunden und hat erst seit 2009 Strom. Weil auch keine Fähre anlegt, wird sie auch nicht von Tagestouristen gestürmt wie die meisten anderen Inseln in der Nähe. Wir buchten das charmante „Ting Rai Bay“ und schon die Anreise war mehr als abenteuerlich. Von Bangkok nahmen wir einen Flug nach Krabi, nach zweistündiger Verspätung nahmen wir dort ein Taxi zum nächsten öffentlichen Pier um dann mit dem öffentlichen Longtail Boat auf die Insel überzusetzen. Außer uns waren auf dem Boot nur ein paar Einheimische, Motorroller, Klopapier und Lebensmittel. Auf Koh Jum angekommen, fuhren wir auf der Ladefläche eins Pick Up Trucks über unbefestigte Straßen zu unserer Unterkunft. Aufgrund der ungewöhnlich starken Regenfälle in den Tagen davor, waren Teile der Straße weggebrochen und der Truck kam auch immer wieder ins Schleudern bis er letztendlich bergauf stecken blieb. Die restliche Strecke ging es also zu Fuß im knöchelhohen Matsch in der Dämmerung bis zum Ziel. Von Mücken zerstochen aber sehr glücklich kamen wir an und bezogen unsere Holzhütte auf einem kleinen Hang mit Blick auf das Meer. Am nächsten Morgen konnten wir alles bei Tageslicht bewundern und feststellen, dass sich die zehnstündige Anreise mehr als gelohnt hat. Alles war perfekt, die Menschen, die Insel, der Strand, das Essen. Ich könnte hier stundenlang darüber schreiben wie wundervoll alles war. Nachts war es dunkel und still, man hörte nur Naturgeräusche und tagsüber konnte man den wilden Affen in den Baumkronen zusehen, mit dem Roller die kleine Insel erkunden oder am Strand entspannen. Es war wirklich paradiesisch und genau das richtige um nach den anstrengenden letzten Monaten mal wieder runterzukommen und zu entschleunigen.
Nach einer Woche auf Koh Jum machten wir uns auf den Weg nach Koh Lanta. Die Insel liegt nur etwa eine Stunde mit der Fähre entfernt, aber der Weg zur Fähre war schon ein Abenteuer an sich. Weil Koh Jum keinen Fähranleger hat, hält die Fähre nur einmal am Tag auf dem offenen Meer und sammelt dort alle Passagiere ein. Jeden Tag um die Mittagszeit düsen also von allen Ecken Longtailboote zur Fähre, legen dann nebeneinander an sodass man über sie hinweg auf die Fähre klettern kann. Auch wenn das für europäische Verhältnisse sehr abenteuerlich klingt, so funktioniert das wunderbar und sehr pünktlich.
In Koh Lanta angekommen transportierte uns ein Tuk Tuk zu unserer nächten Unterkunft – dem ECO Lanta. Es handelt sich hier um ein paar einfach Bambushütten, die mitten in der Natur und direkt am Strand stehen. Auch wenn Koh Lanta immernoch eine der eher rudimentären Urlaubsinseln des Landes ist, so war uns das nach der absoluten Ruhe auf Koh Jum zuviel Hektik und Gewusel. Wir mussten uns erstmal wieder an soviele Menschen und Straßenverkehr gewöhnen. Mit dem Roller machten wir die Insel unsicher und entdeckten so einen Traumstrand, an dem noch kein einziges Hotel steht. Wir machten eine private Fahrt mit dem Longtailboot durch die Mangrovenwälder wo uns wilde Äffchen besuchten, die wir mit frischem Obst fütterten. In Koh Lanta Old Town spielten wir mit Babykätzchen und aßen chinesisches Essen auf Holzstegen über dem Meer. Und in Patty’s Secret Garden aßen wir nicht nur das beste (und schärfste!) Essen der Reise sondern freundeten uns auch bei unseren mehrfachen Besuchen mit der ganzen Familie und deren Katzen an.
Nach einer Woche mussten wir uns vom Inselleben auf Koh Lanta verabschieden und für einen kleinen Stopover nochmal nach Bangkok bevor es wieder ins kalte Deutschland ging. Von unserem Hotel hatten wir einen atemberaubenden Blick auf die modernen Hochhäuser der Stadt. Wir nutzten den letzten Tag um noch mehr Specialty Coffee Places auszuchecken und den Blick aus 320m Höhe über Bangkok zu genießen.
Danke Thailand, wir kommen wieder!
Hier nochmal, für alle die den Text oben nicht gelesen haben: alle Bilder sind wie immer auf meinen Reisen mit der Fuji X100T (einer „kleinen“ Kamera mit Festbrennweite) entstanden, alle Pärchenfotos von uns waren Selfies mit dieser Kamera auf dem Stativ und Selbstauslöser. Im Gegensatz zu Island, habe ich aber diesmal dran gedacht einen Funkauslöser zu besorgen und musste nicht immer von 10 runterzählend durch die Gegend rennen und in Position springen.
Steffi
on April 19, 2017 11:02Super cool, jetzt will ich auch gleich hin <3
Madlen
on April 19, 2017 22:56Sehr toller Bericht und so viele wunderschöne Fotos!
Fee ist mein Name
on April 20, 2017 22:21Auch wenn mich Thailand irgendwie gar nicht reizt: das sind wunderbare Bilder und ich danke für die Reise <3